Der Kombinierte Verkehr (KV) ist eine Form des Güterverkehrs, die auf die Verzahnung der unterschiedlichen Verkehrsträger setzt. Wesentliches Merkmal: Die Güter werden auf einer möglichst langen Strecke klimafreundlich, effizient und sicher auf der Schiene (oder dem Wasser) transportiert.
Die Verweildauer auf der Straße ist hingegen möglichst kurz. Lkw bringen in einem Umkreis von rund 50 Kilometern die Ladung lediglich zu einem Umschlagbahnhof oder holen sie von dort ab. Der Transport auf der Straße ermöglicht jedoch die flexible Feinverteilung im Nahbereich und ist ein wichtiges Bindeglied. Verlader und Speditionen erhalten so auch ohne direkten Gleisanschluss einen einfachen Marktzugang zum System Schiene.
So verbindet der Kombinierte Verkehr in idealer Weise die Stärken der verschiedenen Verkehrsträger.
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Wie funktioniert ein Umschlagbahnhof?
Die Umschlagbahnhöfe, auch KV-Terminals oder Containerbahnhöfe genannt, sind die Schnittstellen des Kombinierten Verkehrs (KV). Hier werden Güter nicht im klassischen Sinne abgesendet oder empfangen, sondern zwischen den Verkehrsträgern Straße und Schiene umgeladen. Damit dies reibungslos und schnell funktionieren kann, erfolgt der Transport in Containern, Wechselbrücken oder Sattelaufliegern (sogenannte Ladeeinheiten). Nicht die Güter selbst, sondern die Transportbehälter wechseln also mit Hilfe von Krananlagen und teilweise mobilen Umschlaggeräten (Reach Stacker) vom Lkw auf den Güterzug – oder umgekehrt. Auch der Wechsel von Ladeeinheiten zwischen zwei Zügen erfolgt im Verladebereich des Umschlagbahnhofs.
Übersichtskarte Umschlagbahnhöfe
Die DB InfraGO AG realisiert die Planung neuer oder die Erweiterung bestehender Anlagen des Kombinierten Verkehrs. Sie begleitet auch die Umsetzung der Baumaßnahmen bis zur Inbetriebnahme. Ist der Umschlagbahnhof fertiggestellt, ist die DUSS (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße mbH) als Betreiber für die Anlagen verantwortlich.
Neuigkeiten
Augsburg-Gersthofen
Sprengstoff-Fund an der nördlichen Stadtgrenze
Aktuell keine Gefahr für angrenzendes Wohngebiet und Gewerbegebiet • Untersuchungen laufen
Information zu Bauarbeiten: Teilsperrung des Fuß- & Radwegs „Gablinger Weg“ verlängert sich
Die Bauarbeiten für das neue Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen der Deutschen Bahn (DB) im Güterverkehrszentrum Region Augsburg (GVZ) sind in vollem Gange. Aufgrund von unvorhergesehenen Änderungen im Bauablauf kommt es nun zu Verzögerungen, weshalb die Teilsperrung des Gablinger Wegs bis 30. Juni 2026 verlängert werden muss.
Die Bauarbeiten für das neue Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen der Deutschen Bahn (DB) im Güterverkehrszentrum Region Augsburg (GVZ) schreiten weiter voran. Vom 13. bis 25. Februar finden sowohl tagsüber als auch nachts teilweise lärmintensive Bauarbeiten statt. Für Fragen oder Beschwerden hinsichtlich Lärmbeeinträchtigungen während der Bauphase melden Sie sich bitte direkt bei unserem Immissionsschutzbeauftragten unter 0152 37519645 oder pla@deutschebahn.com.
Modernisierung im Großformat: Neuer 400 Tonnen schwerer Containerkran im Terminal Köln-Eifeltor installiert
Die Deutsche Bahn (DB) und der Bund investieren über 50 Millionen Euro in die Modernisierung des Kombinierten Verkehrs (KV) am Standort Köln-Eifeltor. Ein neuer Containerkran, der 21 Meter hoch und 52 Meter breit ist, wurde am Donnerstag, 23. Januar, im DUSS-Terminal (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße) Köln-Eifeltor montiert. Dieser Kran verlädt Container, Wechselbehälter sowie ganze Lkw-Auflieger von der Straße auf die Schiene und umgekehrt.
Offizielle Baugenehmigung liegt vor – ab Mitte Februar geht’s los
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat am 2. Dezember 2024 den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Umschlagterminals Ulm-Dornstadt erteilt. Mit diesem wichtigen Meilenstein liegt dem Projektteam nun die offizielle Baugenehmigung für das zweite, automatisierte Modul mit vier Gleisen vor. Jetzt kann es mit dem Bau losgehen.
Tag der Schiene 2024: Großes Interesse an allen drei Projekten
Im Rahmen des Tags der Schiene gaben die drei Projektteams der Umschlagbahnhöfe einen Einblick in den aktuellen Baufortschritt bzw. die aktuelle Planung.
Im Rahmen des Neubaus Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen finden derzeit große Erdbauarbeiten statt. Dafür müssen rund 450.000 Tonnen Erde abtransportiert werden. Im Zeitraum der nächsten sechs Monate kommt es daher tagsüber zu einem erhöhten Aufkommen des LKW-Verkehrs.
Umschlagbahnhof Regensburg Burgweinting: Kommen Sie mit dem DB-Projektteam ins Gespräch beim Tag der Schiene 2024
Im Rahmen der Aktion „Tag der Schiene 2024“ bietet das DB-Projektteam einen Infostand am Samstag, den 21. September, von 10 Uhr bis 16 Uhr zum Neubau des Umschlagbahnhof Regensburg-Burgweinting an.
Umschlagbahnhof München Nord: Kommen Sie mit dem DB-Projektteam ins Gespräch beim Tag der Schiene 2024
Im Rahmen der Aktion „Tag der Schiene 2024“ bietet das DB-Projektteam einen Infostand am Samstag, den 21. September, von 10 Uhr bis 16 Uhr zum Neubau des Umschlagbahnhof München Nord an.
Jetzt anmelden: Werfen Sie einen Blick hinter den Bauzaun!
Im Rahmen der Aktion „Tag der Schiene“ finden am Freitag, 20. September und Samstag, 21. September, die Möglichkeit einer Baustellenbesichtigung unter fachkundiger Führung des DB-Projektteams statt.
Baufortschritt in Kornwestheim: Tiefbauarbeiten, Eisenflechter und besondere Herausforderungen
Zu Beginn der Bauarbeiten im März wurden 60.000 Tonnen Erde bewegt, Bodenverbesserungen durchgeführt und ein Entwässerungssystem installiert. Eine besondere Herausforderung für das Bauteam stellt der Fernbahntunnel dar.
Seitdem im Juli symbolisch die Bauarbeiten für das neue Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen begonnen haben, schreiten die Arbeiten täglich voran. Für Fragen, Hinweise oder Beschwerden während der Bauphase gibt es nun einen direkten telefonischen Kontakt.
Augsburg-Gersthofen: Sperrung der Teilstücke Gablinger Weg während der Bauphase
Die Bauarbeiten für das neue Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen der Deutschen Bahn (DB) im Güterverkehrszentrum Region Augsburg (GVZ) sind in vollem Gange. Hier kam es am 15. Juli zur Sperrung von Teilstücken des Gaiblinger Wegs. Ein Plan mit der Alternativroute steht Ihnen hier zur Verfügung.
Spatenstich in Augsburg-Gersthofen: Bauarbeiten zum neuen Umschlagterminal starten
In Augsburg-Gersthofen wurde bei einem offiziellen symbolischen Spatenstich am 8. Juli der Baustart für das neue KV-Terminal gefeiert. Anwesend waren neben den Projektbeteiligten auch wichtige Vertreter:innen der Stadt Augsburg und der Deutschen Bahn (DB).
Der Ausbau des Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) Ulm-Dornstadt wird von der Europäischen Union (EU) kofinanziert. Das Ausbauprojekt ist damit Teil des neu gezeichneten Grant Agreement des dritten Förderaufrufs zur Military Mobility der EU, „MilMob3“.
Seit März rollen die Bagger und die Bauarbeiten für das neue dritte Modul im Umschlagterminal Kornwestheim schreiten voran. Für Fragen, Hinweise oder Beschwerden während der Bauphase gibt es nun einen direkten telefonischen Kontakt.
Spatenstich in Kornwestheim: Bauarbeiten für drittes Modul starten
Die Bauarbeiten für das dritte Modul am Umschlagterminal Kornwestheim haben gestartet. Dies wurde am 26. März bei einem symbolischen Spatenstich offiziell gefeiert. Anwesend waren neben den Projektbeteiligten auch Vertreter:innen des Bundes, der Stadt Kornwestheim und der Deutschen Bahn (DB).
Wie entwickelt sich der Güterverkehr in der Zukunft?
Bis 2030 sagen Prognosen ein jährliches Wachstum von rund 3 Prozent im gesamten Güterverkehr voraus. Ein Anstieg, der von Deutschlands Straßen und Autobahnen allein nicht bewältigt werden kann. Politisch gewollt und gesetzlich vorgegeben ist daher, die Verkehrsträger besser zu verzahnen und mehr Verkehr auf Schienen und Wasserstraßen zu verlagern.
Betrachtet man den Mix der Verkehrsträger, so wird der Anteil der Schiene im Güterverkehr bis 2030 auf rund 20 Prozent prognostiziert. Die Ziele der Bahn sind jedoch weitaus ehrgeiziger: Sie will mit ihrer Strategie der „Starken Schiene“ den derzeitigen Anteil von 18 auf 25 Prozent ausbauen.
(Quelle: TRIMODE-Gutachten „Bewertung der KV-Terminalstandorte der DB Netz AG“, 2017, siehe Glossar)
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Was kann Kombinierter Verkehr dabei leisten?
Bereits in den zurückliegenden Jahren unterlag der Kombinierte Verkehr einem starken Zuwachs und dieser Trend hält auch in der Zukunft an. Laut Experten wird das Güterverkehrsaufkommen in diesem Segment überproportional ansteigen.
Die bestehenden KV-Terminals allein können das erwartete Aufkommen nicht bewältigen. Daher ist der Bau von neuen Anlagen sowie die Kapazitätserweiterung und Modernisierung der vorhandenen Umschlagbahnhöfe notwendig.
Die Politik ist sich der Bedeutung des Kombinierten Verkehrs bewusst. Bereits seit 1998 unterstützt der Bund mit entsprechender Förderung (Förderrichtlinie Kombinierter Verkehr, Bedarfspläne der Schienenausbaugesetze) das verkehrs- und umweltpolitische Ziel, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Die „Starke Schiene“ ist eine tragende Säule im nationalen und europäischen Transport von Gütern. Sie trägt zu den Klimaschutzzielen Deutschlands und Europas bei, ist das sicherste Verkehrsmittel im Güterverkehr, entlastet die Straßen und lässt die Wirtschaftsräume in Europa zusammenwachsen. Kombinierter Verkehr spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Für das Klima
Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene reduziert den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids.
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Für das Klima
Gemäß Klimaschutzgesetz des Bundes soll der gesamte Verkehrssektor seine Emissionen bis 2030 um 48 Prozent reduzieren – bei gleichzeitigem Wachstum der Transportleistung insgesamt. Der Güterverkehrssektor muss seine Emissionen entsprechend von 59 Millionen Tonnen Kohlendioxid (2019) auf 31 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr 2030 senken.
Dies kann nur gelingen, wenn Teile des heutigen Straßengüterverkehrs und die zusätzlich zu erwartenden Gütermengen konsequent auf die Schiene verlagert werden.
Der Kombinierte Verkehr kann laut Berechnungen der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr einen essentiellen Beitrag leisten: Mit jeder Lkw-Ladung, die auf die Schiene verlagert wird, werden gegenüber dem reinen Straßentransport im Durchschnitt pro Tonne und Kilometer zwei Drittel der Kohlendioxid-Emissionen eingespart.
Für die Wirtschaft
Kombinierter Verkehr trägt zum klimabedingt notwendigen Wandel der Wirtschaft bei. Von den Umschlagbahnhöfen profitieren nicht nur Logistikunternehmen, sondern die Menschen der ganzen Region.
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Für die Wirtschaft
Im Umfeld von Umschlagbahnhöfen siedeln sich nicht nur Logistikunternehmen und transportnahe Dienstleistungsbetriebe an. Den Standortvorteil vernetzter Transportmöglichkeiten nutzen logistikintensive Industrie- und Handelsbetriebe. Deren Ansiedlung stärkt die regionale Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze.
Auch für die Logistikunternehmen selbst ergeben sich unmittelbare Vorteile: Lkw, die im Vor- oder Nachlauf zu einem Umschlagbahnhof fahren, dürfen ein um 4 Tonnen höheres Gesamtgewicht haben. Sie sind zudem von der Kfz-Steuer befreit, haben geringere Mautkosten und es gelten Ausnahmen bei den sonst üblichen Fahrverboten.
Im kombinierten Verkehr erfolgt die regionale Punkt-zu-Punkt-Belieferung per Lkw und der Transport der größeren Gütervolumen mit dem Massentransportmittel Eisenbahn. Dadurch entstehen Kostenvorteile je transportierte Tonne.
Die Umsetzung durchgängig elektromobiler Logistikketten zur Versorgung von Wirtschaftszentren und Metropolregionen, auch über die deutschen Grenzen hinaus, wird maßgeblich durch den kombinierten Verkehr ermöglicht.
Für die Menschen
Je mehr Güter auf der Schiene transportiert werden, desto mehr Lebensqualität haben wir alle.
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Starke Schiene für die Menschen
Durch die Nutzung des Kombinierten Verkehrs reduzieren sich die Lkw-Fahrten auf der Straße. Das bedeutet weniger Feinstaub in der Luft, weniger Zeitverlust im Stau und weniger Baustellen auf den Straßen.
Auch in Sachen Sicherheit bringt die Schiene Vorteile: Der Transport kann dauerhaft überwacht und der Betrieb zentral gesteuert werden. Dies gewährleistet nicht nur bei Gefahrgut-Transporten sichere Verkehre.
Foto: DB AG/Oliver Lang
Im Dialog mit der Öffentlichkeit
Planung und Dialog gehören bei Infrastrukturprojekten zusammen. Die Bahn möchte die Menschen im Umfeld von neuen oder bestehenden KV-Anlagen transparent über die geplanten Maßnahmen und die Entwicklung der einzelnen Projekte informieren.